Seit Mitte des 19. Jahrhunderts war die Einfügung von Charaktertänzen aus verschiedenen Kulturkreisen eine gängige Praxis im traditionellen klassischen Ballett. Die Tänze boten dem Publikum einen Einblick in die kulturellen, folkloristischen und künstlerischen Praktiken verschiedener Gemeinschaften und dienten oft als dekoratives Divertissement, um die Unterhaltung mit der übergreifenden Struktur des Balletts zu variieren. Das Studium zahlreicher Charaktertänze (spanisch, polnisch, ungarisch, ukrainisch usw.) im Rahmen der Ausbildung eines klassischen Balletttänzers hebt die für die verschiedenen Kulturen spezifischen stilistischen Nuancen hervor und fördert die allgemeine Vielseitigkeit des Tänzers.