Heinz-Bosl-Stiftung

Stiftung

Wer war Heinz Bosl?

Ein Münchner Star-Tänzer von internationalem Renommee

Heinz Bosl gehörte zu den wenigen Ausnahme-Talenten, denen alles in die Wiege gelegt schien. Er selbst sagte, dass der Tänzer zur Vollendung drei Dinge brauche: Begabung, Fleiß und Glück. Der Münchner Star-Tänzer verkörperte alles, was ein Tänzer braucht: Schönheit und Eleganz, Technik und Fleiß, Menschlichkeit und Ausdrucksvermögen.

Heinz Bosl kam am 21. November 1946 in Stollhofen (heute Rheinmünster, Landkreis Rastatt) zur Welt und starb 1975 mit erst 28 Jahren auf dem Höhepunkt seiner internationalen Karriere an Leukämie. Mit ihm verlor die Ballettszene eines der ganz großen Talente. Was war das Geheimnis seines so persönlichen, tänzerischen Charismas? 

Für all diejenigen, die an seiner Seite und mit ihm arbeiten durften, waren es in erster Linie seine Intelligenz, seine Sensibilität, sein rasches, nahezu intuitives Auffassungsvermögen, seine verblüffende Technik. 

Für sein begeistertes Publikum waren es seine große Persönlichkeit, seine faszinierende Ausstrahlung, seine individuelle Ästhetik. Ohne Zweifel fühlte der Zuschauer seine Liebe zum Tanz und zur Musik, spürte die tiefe Menschlichkeit, mit der Heinz Bosl seinen Rollen eine unverwechselbare Prägung verlieh. 

Für seine Tanzpartnerinnen war Heinz Bosl ein sensibler, hingebungsvoller, traumhaft sicherer Partner.

An der Seite von Konstanze Vernon feierte Heinz Bosl auf der Bühne des von ihm so geliebten Münchner Nationaltheaters, dem er stets die Treue hielt, triumphale Erfolge. Als ihn Margot Fonteyn ab 1973 zum Partner für ihre Tourneen erkor, erhielt der Name Heinz Bosl eine internationale Bedeutung.

Konstanze Vernon schreibt über ihren ehemaligen Traumpartner:

„Der ideale Partner im klassischen Ballett ist selten. Heinz war dieser ideale Partner. Ein liebenswerter Mensch und ein begnadeter Tänzer, der erkannt hatte, dass Talent nicht nur ein Geschenk ist. Die Jahre der Partnerschaft, die uns vergönnt waren, bleiben ein unlöschbares Kapitel meines Lebens.”

1964 wurde er von Ballettchef Heinz Rosen, dessen Schüler er war, ans Bayerische  Staatsopernballett engagiert und 1967 – mit erst 19 Jahren – zum Solisten befördert. Als John Cranko 1968 Ballettchef in München wurde, begann für Heinz Bosl die wichtigste Phase seiner Laufbahn.

Für Konstanze Vernon und Fred Hoffmann, die Gründer der Heinz-Bosl-Stiftung, konnte es keinen besseren, keinen treffenderen Namen geben als eben den von Heinz Bosl. Er war das Vorbild, an dem künftige Tänzer-Generationen sich orientieren konnten, sein Name sollte weiterleben! Für die Heinz-Bosl-Stiftung bleibt dieser Ausnahme-Tänzer bis heute Vorbild aller nachfolgenden Generationen. Der ewig junggebliebene Star-Tänzer trug Werte in sich, die uns noch heute wegweisend sind.

Heinz Bosl wurde am 21. November 1946 in Stollheim geboren.

Zu Beginn seiner Karriere, 1972

„Als sein Wunsch, Tänzer zu werden, immer größer wurde, kam er mit achteinhalb Jahren zum Kinderballett der Bayerischen Staatsoper. Sein Tag war ausgefüllt: morgens Schule, abends machte er Hausaufgaben oder wirkte in einer Kinderrolle in Opernaufführungen mit. Nach Abschluss der Kinderballettschule musste die Entscheidung fallen, ob Heinz die Oberschule besuchen und Musik studieren sollte. Er entschloss sich für den Tanz und kam nun in die Elevenklasse. Mit 19 Jahre erhielt Heinz zu seiner großen Freude als jüngster Nachwuchstänzer einen Vertrag als Solotänzer. Damit begann für ihn eine arbeits- und entbehrungsreiches Leben.”

Emmy Bosl

Im Kinderballett

Eleve bei Helen Kraus-Natschewa

„Für all diejenigen, die an seiner Seite und mit ihm arbeiten durften, waren es in erster Linie seine Intelligenz, seine Sensibilität, sein rasches, nahezu intuitives Auffassungsvermögen, seine verblüffende Technik. Für sein begeistertes Publikum waren es seine große Persönlichkeit, seine faszinierende Ausstrahlung, seine individuelle Ästhetik.”

Dieter Gackstetter

„Heinz Bosl war ein sensibler, hingebungsvoller, traumhaft sicherer Partner. An der Seite von Konstanze Vernon feierte er auf der Bühne des von ihm so geliebten Münchner Nationaltheaters, dem er stets die Treue hielt, triumphale Erfolge.”

Dieter Gackstetter.

Mit John Cranko bei einer Probe

„Das Glück, dass Heinz zum Erfolg für notwendig hielt, es wurde ihm zuteil. John Cranko, der 1968 das Münchener Ballett übernahm, erkannte seine Qualitäten und nahm sich seiner ganz besonders an. Er gab ihm seine großen Ballette zu tanzen und studierte sie mit ihm ein: »Romeo und Julia«, »Schwanensee«, »Daphnis«, »Onegin« und die ganze Serie seiner abstrakten Ballette.”

Stefan Erler



“Als ihn Margot Fonteyn zum Partner für ihre Tournee erkor, erhielt der Name Heinz Bosl eine internationale Bedeutung, die unbestritten bleiben wird.”
Dieter Gackstetter

“Als Tänzer verfügte Heinz über eine bemerkenswerte, sehr saubere, korrekte und mühelose Technik. Seine Pirouetten schienen sich mit der Leichtigkeit eines Kreisels zu drehen und seine Elévation war anders als die jedes anderen mir bekannten Tänzers. Seine langen, eleganten Beine flogen mit großer Geschwindigkeit in die Luft und schienen dann ausgesprochene Schwierigkeiten zu haben, die Schwerkraft wiederzugewinnen und zur Erde zurückzukehren.”

Margot Fonteyn

 

Heinz Bosl ist am 12. Juni 1975 mit 28 Jahren einem Krebsleiden erlegen.