Die Heinz-Bosl-Stiftung bietet den jungen Künstlern ein umfangreiches Repertoire – bestehend aus klassischen, neo-klassischen und zeitgenössischen Werken des internationalen Kanons. Die anspruchsvollen Stücke renommierter Choreografen wie George Balanchine, Jiři Kylián und Hans van Manen erlauben den jungen Künstlern einen Zugang zu den vielfältigen Formen des Ballett und des Tanzes. Durch die Zusammenarbeit und das Erarbeiten neuer Kreationen mit ausgewählten zeitgenössischen Choreografen, wie beispielsweise Aszure Barton, Caroline Finn, Eric Gauthier, Jörg Mannes oder Richard Siegal kristallisieren sich die zukünftigen Wege der jungen Künstler heraus.

Frau Dr. h.c. Irène Lejeune ist Botschafterin des Bayerischen Junior Balletts München.

Ballett und Wildnis

Wandern im Wechsel der Jahreszeiten

Zum Auftakt der Spielzeit unternahmen die Tänzerinnen und Tänzer des Bayerischen Junior Balletts München eine Exkursion in den Nationalpark Bayerischer Wald, um in das Projekt „Ballett und Wildnis“ eingeführt zu werden. Mit dem folgenden Impressionstrailer möchten wir einige Eindrücke dieser Reise vermitteln. Neben den ersten Anzeichen des Herbstes in der Landschaft war der Tag eine wunderbare Gelegenheit, die Natur zu genießen, bevor die Eindrücke zurück ins Ballettstudio gebracht wurden.

Trailer

Explosiven Bewegungsfragmenten aus dem Ballettsaal

In den letzten Monaten hat Ballettmeister Fabio Palombo mit unserem Ensemble die elektrisierenden stilistischen Nuancen herausgearbeitet die Marco Goeckes Choreografie so scharf und spannend machen. »All Long Dem Day« wurde 2015 für die Staatliche Ballettschule Berlin kreiert und passt perfekt zu Nina Simones Version des Songs »Sinnerman« aus dem Jahr 1956. Ursprünglich ein vom Buch Exodus inspiriertes traditionelles afroamerikanisches Spiritual, beschreibt der Text einen Sünder, der versucht, sich vor dem Jüngsten Gericht zu verstecken. Bei ihren frühen Auftritten in Greenwich Village in New York sang Simone den Song oft zum Abschluss ihrer Sets: „Ich wollte die Leute so aufrütteln, dass sie den Nachtclub nach meinen Auftritten ganz aufgewühlt verlassen.“ «All Long Dem Day» verbindet Simones Flehen nach Vergebung mit Goeckes explosiven Bewegungsfragmenten und erinnert uns daran, dass Veränderung nicht nur wichtig ist, sondern manchmal auch notwendig, um den Zusammenhalt unserer Gesellschaft wiederherzustellen.

Porträt

Nichts weniger als Wunder

Wir sind überglücklich über den großen Zuspruch und Erfolg unserer Vorstellungen des »Triadischen Ballett« im Prinzregententheater Anfang Juni. Aufgrund der großen Nachfrage und drei ausverkauften Vorstellungen haben wir uns sehr kurzfristig dazu entschieden, eine Zusatzvorstellung zu organisieren. Auch diese konnte innerhalb von drei Tagen dank der großen Unterstützung aller Beteiligten vom Prinzregententheater, der Bayerischen Staatsoper und des Zentralen Kartenverkaufs umgesetzt und ebenfalls zu 80% verkauft werden. Was für ein Erfolg für die jungen Tänzerinnen und Tänzer! Diese vier Vorstellungen in drei Tagen haben ihnen ermöglicht, die Anforderungen eines täglichen Vorstellungsrhythmus zu erleben. Während unsere Tänzer bei »Concertante« ihre Technik vertieften, konnten sie sich beim »Triadischen Ballett« künstlerisch entfalten. Wir sind allen Beteiligten, die uns darin unterstützt haben diese Spielzeit zu einem so erfolgreichen Abschluss zu führen, zutiefst dankbar!

Essay

Tänzer müssen fliegen! August Bournonvilles romantische Ballettpantomime »Napoli«

„Der Tanz ist eine Kunst, weil er Berufung, Wissen und Können erfordert. Er ist eine schöne Kunst, weil er nach einem Ideal strebt [...]. Die Schönheit, nach der der Tanz streben muss, hängt nicht von Geschmack oder Vergnügen ab, sondern beruht auf den unveränderlichen Gesetzen der Natur.“ –August Bournonville (1848)

Bosl-News

Bereits im Vorfeld komplett ausverkauft

Hinter den Kulissen herrscht bei der Generalprobe der Bosl-Matineen stets große Vorfreude. Dann kommen die jungen Tänzerinnen und Tänzer des Bayerischen Junior Balletts München und die Studierenden der Ballett-Akademie der Hochschule für Musik und Theater München zusammen, um ihre Werke, an denen sie während der vergangenen Monate intensiv gearbeitet haben, auf die Bühne zu bringen.

Bosl-News

Änderungen in unserem Management

Unser Stiftungsrat traf sich am 16. November zur jährlichen Sitzung. Das Treffen ist immer ein Höhepunkt in unserem Jahreskalender, da wir unseren geschätzten Sitftungsräten das vergangene Jahr vorstellen und ihnen die Aussichten für das nächste Jahr erläutern.

Bosl-News

Auf Gastspiel mit den Junioren

Zum Abschluss des Jahres reisen die Junioren am 1. Dezember in unsere ehemalige „Tanzland“-Partnerstadt Villingen-Schwenningen, um im Theater am Ring das Programm „Liebesleid und Liebesfreud“ zu präsentieren.

Bosl-News

Die Welt aus der Perspektive unserer Tänzer sehen

Wie wäre es, die Junior Company direkt aus der Sicht unserer Tänzer zu erleben? Diese Frage hat uns dazu bewogen, die Tänzerin Ayesha Lucido damit zu beauftragen, ihre Erfahrungen in der Company zu dokumentieren.

Bosl-News

Ein zweites Zuhause schaffen …

Die meisten Bewohner unseres Wohnheims können über die Feiertage nicht nachhause reisen, um mit ihren Familien zusammen zu sein. Entweder finden während der Weihnachtszeit viele Proben und Aufführungen statt oder die Flüge sind oft zu teuer für das bescheidene Budget eines Studierenden. Deshalb ist es für sie die einzige Option, sich ein zweites Zuhause zu schaffen.

Bosl-News

Weihnachtsstimmung

Das Bayerische Junior Ballett München und Studierende der Ballett-Akademie der Hochschule für Musik und Theater München traten im Rahmen des Siemens Arts Programms zur jährlichen Weihnachtsfeier im Atrium der Siemens-Zentrale am Wittelsbacherplatz auf.

Bosl-News

Tanz für den Frieden

Am 3. Dezember 2023 wurde der Heinz-Bosl-Preis verliehen, der die hoffnungsvollsten Nachwuchstalente auszeichnet. Mit diesem Preis erinnert die Stiftung an ihren Namensgeber: Heinz Bosl war ein außerordentlich talentierter Künstler – beliebt, geschätzt, mit 28 Jahren verstorben. Er gilt als einer der besten und profiliertesten deutschen Tänzer, dessen große internationale Karriere durch seinen frühen Tod jäh beendet wurde. Ursprünglich wurde der Preis ausschließlich zur Förderung des deutschen, männlichen Tänzernachwuchses ausgelobt. Inzwischen hat die Stiftung die Richtlinien der Preisvergabe um die Förderung des Balletts und auch internationaler Tänzer und Tänzerinnen erweitert.

Bosl-News

Blind Dates der etwas anderen Art: Fotoessay von Tänzerin Ayesha Lucido

Ende Januar reisten zehn unserer Ensemblemitglieder nach Stuttgart, um mit Eric Gauthier an seiner bevorstehenden Kreation für unsere Frühlings-Matineen zu arbeiten. Für eine Woche wurde das Theaterhaus Stuttgart zu ihrem vorübergehenden Zuhause und das Ballettstudio zum Zeugen einer Geburt der anderen Art.

Ballettsaal

Impressionen aus dem Studio

Der zentrale Titel unseres diesjährigen Gastspielprogramms lautet »Liebesbotschaften« und bezieht sich auf das gleichnamige Ballett von Ivan Liška, Norbert Graf und Maged Mohamed. Ursprünglich im Jahr 2022 entstanden, war es eines der ersten Werke, die in dieser Spielzeit durch unser neues Ensemble aufgeführt wurden.

Essay

Getanzte Leidenschaft: Nacht auf dem kahlen Berge

Treibende Musik. Leidenschaft. Drama. Wildheit. Unbändige Energie. Und sehr viel musikalisch erzählte Geschichte. So kann man die Musik „Eine Nacht auf dem kahlen Berge“ von Modest Mussorgsky knapp beschreiben.

Essay

Die gefühlte Welt: John Neumeier, Ein Münchner Portrait

„John ist wie ein Katalysator. Mein Werdegang, nicht nur als Tänzer, hat viel, hat alles mit ihm zu tun. 1977 sind wir uns begegnet. Seitdem war es ein Entdecken seiner Welt von Ideen, Bewegungen, Kämpfen und Idealen – im Ballettsaal, auf der Bühne und unterwegs.“ – Ivan Liška

Trailer

Vielleicht das bisher persönlichste Werk

«Stück im alten Stil» bedeutet eine Rückkehr zu Grafs Wurzeln, und zwar zu den wichtigsten choreografischen Stimmen, die zu seiner künstlerischen Entwicklung in verschiedenen Phasen seiner beruflichen Laufbahn als Tänzer beigetragen haben. In Vorbereitung auf das neue Werk begann Graf allein im Studio mit Bewegungsimprovisationen, um zu untersuchen, wie die Begegnung mit solchen choreografischen Meistern auch nach all den Jahren nachwirkt. Diese Suche wurde zur Grundlage für das bis heute vielleicht persönlichste Werk von Graf.

Trailer

Erste Schritte eines jungen Choreografen

Für sein neues Werk ließ sich Adamson-De Luca von seinen eigenen Lebenserfahrungen inspirieren, insbesondere vom kürzlichen Verlust eines geliebten Menschen. Obwohl es unvermeidlich ist, dass wir irgendwann im Leben mit unserer eigenen Sterblichkeit konfrontiert werden, ist der Trauerprozess mit seinen zahlreichen Facetten eine zutiefst persönliche Erfahrung. Adamson-De Luca glaubt, dass Tanz „einer Person das Gefühl geben kann, gesehen zu werden, sowohl aus der Perspektive des Tänzers als auch des Beobachters“. Die Transformation solch wichtiger Lebensereignisse könne etwas berühren, das wir alle universell erleben. In dieser Hinsicht kann der kreative Prozess vielleicht an sich schon als Schöpfungsakt dienen.

Ballett und Wildnis

Wenn die Wildnis zur Bühne wird

Das Bayerische Junior Ballett München lässt den Ur-Instinkten freien Lauf und findet Anschluss an den Geist (und die Geister) des Nationalparks Bayerischer Wald. Eine Spurensuche zum zwanzigsten Jubiläum des Projekts „Ballett und Wildnis“.

Essay

Raymonda – Höhepunkt und Schwanengesang

„Mr Petipa’s creativity, his highly artistic taste and mastery, spoke in Raymonda in their full beauty and power. The balletmaster carefully avoided any ‚stunts‘ striking for effect – everything in Raymonda is artistic, intelligent, and beautiful.“ (Theatre Echo, in: Petersburg Gazette, 8. Januar 1898)“

Interview

Dem Tanz-Erbe verbunden – zwei Choreografen erzählen…

Bei den diesjährigen Herbst-Matineen präsentiert das Bayerische Junior Ballett München zwei neue Werke. Beide Kreationen wurden von Choreografen geschaffen, die der Heinz-Bosl-Stiftung und dem Bayerischen Junior Ballett eng verbunden sind. Der Kammertänzer Norbert Graf ist stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Stiftung, ehemaliger „Boseleaner“ und hat bereits fünf Werke für die Junioren kreiert. Simon Adamson-De Luca, 19 Jahre alt, ist derzeit Tänzer des Bayerischen Junior Ballett München und erschafft mit seinen Kollegen eine neue Kreation. Damit bleibt die Heinz-Bosl-Stiftung ihrer Repertoire-Politik treu: arrivierte Choreografen und junge Künstler werden engagiert, um den Junioren eine möglichst breite Erfahrung zu ermöglichen.

Interview

Am Puls der Zeit: Ein Gespräch mit Kinsun Chan

Vor rund einem Jahrzehnt choreografierte Kinsun Chan – ab der Spielzeit 2024/2025 Leiter des Semperoper Balletts in Dresden – neben »Storm«, »Unleashed« und »Peter und der Wolf« auch »JIT« (2015), als vierte Kreation für die Münchner Ballett-Akademie. Nachdem »JIT« gemeinsam mit den drei anderen Werken längst seinen internationalen Siegeszug angetreten hat, kommt die Choreografie mit der aktuellen Wiederaufnahme bei der Frühlingsmatinee zurück an den Ort des Entstehens, und die Ballett-Akademie freut sich auf die wertvolle erneute Zusammenarbeit mit ihrem fast ‚Hauschoreograf‘.

Trailer

Lebende Skulpturen in München

Letzte Woche traten die Junioren bei der offiziellen Eröffnung der Ausstellung "Muse" von Luca Pignatelli in der Münchner Glyptothek auf. Vor einer hochkarätigen Gästeschar haben wir Ausschnitte aus unserer Produktion "Bilder einer Ausstellung" mit großer Resonanz aufgeführt! Überzeugen Sie sich selbst in unserem Impressionen-Trailer von der Aufführung.

Trailer

Festival DanceFirst Fürstenfeld

Wir freuen uns, zum renommierten Festival DanceFirst des Veranstaltungsforums Fürstenfeld zurückzukehren und einen Abend mit vier Choreografien unter dem Programmtitel LIEBESBOTSCHAFTEN zu präsentieren: John Neumeiers »Bach-Suite 3«, Eric Gauthiers »Nacht auf dem kahlen Berge«, Jiří Kyliáns »Lieder eines fahrenden Gesellen« und Marco Goeckes umjubeltes »All Long Dem Day«. Der Kartenverkauf hat bereits begonnen, also verpassen Sie nicht diesen wunderbar abwechslungsreichen Tanzabend.

Trailer

Bach-Suite 3: Proben aus dem Ballettsaal

Seit Anfang Januar haben die Tänzerinnen und Tänzer der Junior Company intensiv an John Neumeiers »Bach-Suite 3« gearbeitet. Das Ballett, das 1981 zur Eröffnung des Hamburger Operettenhauses entstand, repräsentiert eine Zeit, in der Neumeier intensiv mit der Musik von Johann Sebastian Bach arbeitete. Seit seiner Uraufführung in Hamburg wurde das Werk auch vom Ballett der Deutschen Oper, dem Ballett Zürich, dem Königlichen Schwedischen Ballett und dem Wiener Staatsballett getanzt. Mit der Aufnahme des Stücks in das Repertoire des BJBM in der Spielzeit 2023/24 würdigt Ivan Liška den Choreografen John Neumeier, der nach 51 Jahren an der Spitze des Hamburg Balletts nun seine letzte Spielzeit feiert.

Porträt

„Es ist eine bis heute bestehende Tradition...“

Die Studierenden der Ballett-Akademie der Hochschule für Musik und Theater München hatten die Möglichkeit mit der Lehrerin und Bournonville-Spezialistin Dinna Bjørn den Stil des renommierten dänischen Choreografen zu lernen. Im folgenden Video erläutert Dinna Bjørn im Detail, was es bedeutet, das Werk von August Bournonville einzustudieren und welche Relevanz es heutzutage für das Publikum hat.

Essay

»Ruslan und Ludmilla« oder die Welt des Michel Fokine

Wiederholte Male müsse man einer Vorstellung von »Ruslan und Ludmilla« beiwohnen, ehe sich einem alle Vorzüge der Oper erschließen; gleich jener „sehr gelehrten Bücher“, die es „viermal zu lesen gilt, um alles zu verstehen, […] alles zu bewundern“, konstatiert Journalist Ossip Senkowski in seiner Kritik der Uraufführung am 27. November 1842 im Bolschoi-Kamenny-Theater in Sankt Petersburg. Lange Zeit spaltet Michail Glinkas Märchenoper die Gemüter und hält sich das Bonmot des Komponisten Michail Wielhorski, dass es sich bei »Ruslan und Ludmilla« um eine ‚chose manquée‘ – ‚Panscherei‘ – handle. Auch Tschaikowski formulierte später geringschätzig: „Ruslan war kein Meisterwerk. Es war nur ein magisches Spektakel, begleitet von hervorragender Musik, zu schwierig für die Ausführung“.

Trailer

Choreografische Perle als tänzerischer Auftakt

Als tänzerischen Auftakt zu unseren bevorstehenden Auftritten im Prinzregententheater zeigt das Bayerische Junior Ballett München Hans van Manens »Concertante« zur Musik von Frank Martin. In seinen Balletten geht es um die Komplexität menschlicher Beziehungen. Seine einzigartige, unverkennbare choreografische Handschrift lebt von feinen Details, die im täglichen Leben allzu oft unbemerkt bleiben. Seine Ballette flirren vor fast elektrisch geladener Körperlichkeit. Ursprünglich im Jahr 1994 für die Junior Company Nederlands Dans Theater II geschaffen, hat »Concertante« nichts von seinem Charme verloren. Die zeitlose Schönheit der Gruppentänze, Trios und Duette und die berühmten schimmernden Kostüme, die von van Manens langjährigem künstlerischen Mitarbeiter Keso Dekker entworfen wurden, begeistern das Publikum heute wie damals.

Essay

Dankeschön aus ganzem Herzen - Der Dankeschön Empfang in der Herzogstrasse

Kunst existiert nicht im luftleeren Raum. Kunst benötigt Zuschauer, Liebhaber, die mit offenem Herzen das, was sie sehen und hören, in ihre Herzen aufnehmen und gemeinsam mit uns erfahren, wie weit unser Leben ist.

Ballettsaal

Ein bonbon...? - Proben für Lior Tavoris neues Werk

Ein ganz besonderes Highlight erwartet die Zuschauer der Herbst-Matineen 2022: für die neue Kreation von Lior Tavori hat die Heinz-Bosl-Stiftung extra eine Musik-Komposition in Auftrag gegeben. Der israelische Komponist Itamar Gross hat ein Stück geschrieben, das die künstlerische Arbeit des Choreografen Lior Tavori mit unseren Tänzern musikalisch ausdrückt. Dabei lotet Lior Tavori die Spannungen zwischen Volkstanz und zeitgenössischem Tanz aus und greift seine frühen Erfahrungen im israelischen Volkstanz auf.

Porträt

Wenn Schätze weiterleben…

Im lebendigen Schwabing ging es am vergangenen Wochenende noch quirliger zu als sonst: die Hofflohmärkte lockten viele Menschen in die unterschiedlichsten Hinterhöfe. Und wir waren dabei! Die Schätze unserer Tänzer aus dem Wohnheim wurden begutachtet und bewundert: Trikots und Schläppchen, Bücher und Krimskrams. So manches davon fand seinen neuen Besitzer. Die Teilnahme an den Hofflohmärkten wurde von Viola Kleinfelder, unserer Sozialpädagogin, und Ida Keller, unsere Wohnheimleitung, angeboten. Im Rahmen der Betreuung unserer Minderjährigen hatte Viola Kleinfelder mit den jungen Tänzern am Vorabend Kuchen gebacken, der zum Verkauf angeboten wurde. Der Erlös fließt in weitere sozialpädagogische Projekte in der nächsten Spielzeit. Sehr gerne sind wir auch im nächsten Jahr wieder mit dabei!

Porträt

Epochales Meisterwerk der Avantgarde

Nach langer Zeit kehrt das weltweit nachgefragte Ballett mit Kostümen von Oskar Schlemmer anlässlich des 100-jährigen Jubiläums endlich wieder zurück nach München. Vom 1.-3. Juni 2023 zeigt das Bayerische Junior Ballett München das Werk in einer Choreografie von Gerhard Bohner im Prinzregententheater. Seit 2014 begeistert die junge Company damit weltweit ihr Publikum.

Ballettsaal

Jedes Detail verfeinert, jede Absicht durchdacht…

Hinter jedem Bühnenauftritt stecken unermüdliche Stunden Arbeit von Tänzerinnen und Tänzern im Ballettstudio. Im Vorfeld unserer bevorstehenden Frühlings-Matineen hat die Tanzfotografin Marie-Laure Briane Momentaufnahmen aufregenden Probenzeit der Ballett-Akademie und des Bayerischen Junior Balletts München eingefangen.

Essay

Rückkehr in kein fremdes Land: Ein Wiedersehen mit Hans van Manen und Jiří Kylián in München

„Während meiner vielen Besuche beim Bayerischen Staatsballett konnte ich mich nie dem mächtigen Eindruck des Nationaltheaters entziehen, einem Gebäude, das eng mit München verbunden ist. Es ist das unruhige Herz dieser Stadt.“ – Jiří Kylián, 2008

Essay

So frei und so wild wie möglich

Marco Goecke schuf »All Long Dem Day« 2015 für die Staatliche Ballettschule Berlin. Er hatte nur einen Auftrag für ein Zwei-Personen-Stück, entschied sich dann aber mit einer ganzen Gruppe von Studierenden zu arbeiten. Dass seine choreografische Sprache ins Repertoire von klassischen Ballettschulen aufgenommen wurde, erklärt sich Marco Goecke mit der Öffnung dieser Institutionen im Verlauf der letzten dreißig Jahre für andere Stile und Themen: „Die guten Tänzerinnen und Tänzer von heute müssen alles tanzen können. Der Tänzerberuf würde keinen Sinn machen, wenn man den ganzen Tag das täte, was man bereits kennt oder kann.“

Porträt

Tanzgeschichte neu Getanzt

Wir hatten große Freude an der Zusammenarbeit mit dem DANCE Festival. Im Rahmen der DANCE History Walk & Talk Tours tanzten unsere Junioren im Lenbachhaus Rekonstruktionen von Alexander Sacharoff und Clotilde von Derp, erarbeitet von Maria Barrios, Ivan Liška und Claudia Jeschke. In der Villa Stuck wurden Rekonstruktionen von Isadora Duncan getanzt, erarbeitet von Ivan Liška.

Porträt

Wenn Zuschauer mittanzen

Ein besonderes Ereignis war es, als das gesamte Publikum im Münchner Nationaltheater bei einer Herbst-Matinee vor der Premiere von Caroline Finns »When she knew« eine Sequenz der Choreografie tanzte. Wir wussten, dass unser Publikum Tanz liebt. Aber was wir nicht wussten, ist, dass sie alle selbst so gut tanzen können! Dieser Moment zählt zweifellos zu einem der besten in unserer langen Tradition der Sonntagsmatineen.

Porträt

Schelmische Geschichten aus der Vergangenheit: Konstanze Vernons letzter Auftritt bei einer Bosl-Matinee

Während die Tänzer hinter der Bühne hektisch ihr nächstes Kostüm anziehen, hatte Konstanze Vernon vor dem Vorhang immer eine gute Geschichte parat, um das Publikum bei Laune zu halten. Gefilmt bei ihrem letzten Bosl-Matinee-Auftritt im Jahr 2012, erzählt Konstanze in diesem Video, wie Heinz Bosl aus dem Studio geworfen wurde, weil er irrtümlicherweise den Choreografen Glen Tetley imitierte, und von ihrem eigenen berüchtigten Vortanzen bei Heinz Rosen für den Job bei der Ballettkompanie der Bayerischen Staatsoper - später bekannt als Bayerisches Staatsballett.

Essay

Abstrakte Sensibilität: 100 Jahre Triadisches Ballett. 1922-2022

„Zeichen unserer Zeit ist die Abstraktion […]. Zeichen unserer Zeit sind die neuen Möglichkeiten, gegeben durch Technik und Erfindung, die völlig neue Voraussetzungen schaffen und die Verwirklichung der kühnsten Phantasien erlauben oder hoffen lassen. Die Bühne, die Zeitbild sein sollte und besonders zeitbedingte Kunst ist, darf an diesen Zeichen nicht vorübergehen.“ – Oskar Schlemmer

Essay

„Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist…“

Bettina Wagner Bergelt: Ich habe nicht nachgesehen, von wem dieses Motto stammt, das von Anfang an über der Gründung der Heinz-Bosl-Stiftung stand, und das sowohl Konstanze Vernon als auch ihr Ehemann und Mitstreiter Fred Hoffmann immer wieder zitierten.

Gastspiel

100 Jahre später: Das Triadische Ballett auf Gastspiel in Stuttgart und Berlin

Genau 100 Jahre nach der Uraufführung am Württembergischen Landestheater kehrte das Bayerische Junior Ballett München am 30. September 2022 nach Stuttgart zurück, um viermal vor ausverkauftem Haus Oskar Schlemmers legendäres »Das Triadische Ballett« aufzuführen. Die Tour endete in Berlin mit drei weiteren Aufführungen an der Akademie der Künste Berlin, wo Gerhard Bohners Rekonstruktion 1977 entstanden ist. Als eine der größten Errungenschaften der Bauhaus-Kunstbewegung gilt Schlemmers Neuinterpretation des menschlichen Körpers als neues künstlerisches Medium. Dies fesselt auch 100 Jahre später noch das Publikum.

Ballett und Wildnis

15 Jahre Ballett und Wildnis: Die Mischung macht's

Am Anfang stand eine Idee: Ein Staatsballett, eine Staatsoper, ein Nationaltheater, das sind die Aushängeschilder für die Leistungen, die in einem Bundesland im Sektor der Hochkultur erbracht werden. Ein Nationalpark wiederum ist das Aushängeschild für die Leistungen eines Landes zum Schutz seiner Natur, zur Bewahrung seiner landestypischen Artenausstattung. Die Mischung aus beidem, Natur und Kunst, bilden seit 2004 die Quintessenz des Projekts „Ballett und Wildnis“. Die letzten fünf Jahr trug das Bayerische Junior Ballett München das Projekt mit Erfolg weiter.

Essay

„Welcome to professional life“: Von der Verantwortung des Zuschauers

Als sich der Vorhang in Villingen-Schwenningen für die jungen Tänzerinnen und Tänzer des Bayerischen Junior Ballett München öffnet, liegen drei Wochen intensiven Probens hinter ihnen – ein fast zweistündiges Programm musste in dieser kurzen Zeit einstudiert werden.

Porträt

Junge Künstler in ihrer beruflichen Entwicklung begleiten

2016 haben wir den Videofilmer Severin Vogl damit beauftragt, über die Stiftung ein Porträt zu erstellen. Ivan Liška erklärt hier unsere Philosophie, die integraler Bestandteil unserer Mission ist, und wie wir ständig danach streben, Möglichkeiten zu schaffen, um die Lücke zwischen dem Ausbildungsende eines Tänzers und einer versprechenden beruflichen Karriere zu schließen.

Essay

Blick hinter die Kulissen: Vision einer künstlerischen Gesellschaft

Die Entstehung einer neuen Ballett-Kreation ist ein geheimnisvoller Prozess, den Choreograf und Tänzer in der verborgenen Welt des Ballettstudios gemeinsam durchleben. In wochenlanger Arbeit entwickeln sie ein neues Stück, welches das Publikum bei der Premiere als fertiges „Produkt“ erlebt. Dieses ist die konzentrierte Form eines intensiven künstlerischen Prozesses hinter den Kulissen.

Interview

Choreografie ist keine Einbahnstraße: Ein Gespräch mit Jörg Mannes

Jörg Mannes wurde in 1969 Wien geboren und war von 2006 bis 2019 Ballettdirektor und Chefchoreograf der Staatsoper Hannover. 38 Ballettkreationen sind in dieser Zeit entstanden – größtenteils abendfüllende Werke für bis zu 30 Tänzer. Das Haus war nahezu immer ausverkauft. Dem Münchner Publikum ist er bereits bekannt: 2007 choreografierte er «Der Sturm» und 2010 «Wohin er auch blickt» für das Bayerische Staatsballett. Das Gespräch fand Mitte März per Video-Anruf statt.

Musik

Danse à la russe: Balanchines »Allegro brillante« nach Tschaikowskys 3. Klavierkonzert

Peter Tschaikowskis Erstes Klavierkonzert zählt nicht nur zu seinen beliebtesten Werken, sondern zu den meistgespielten Konzerten überhaupt (zusammen mit seinem berühmten Violinkonzert). Dass der russische Komponist noch drei weitere Stücke für Klavier und Orchester geschrieben hat, ist weniger bekannt, wobei zwei von ihnen – die zweisätzige Konzertfantasie G-Dur op. 56 sowie das Dritte Klavierkonzert Es-Dur op. 75 – salopp gesagt, als »Abfallprodukte« verworfener Symphonieprojekte entstanden.

Essay

Der Konstanze-Vernon-Preis – Ein künstlerisches Vermächtnis

Fast zehn Jahre sind es her, seitdem die bayerische Landeshauptstadt mit Konstanze Vernon (2.01.1939 – 21.01.2013) eine der bedeutendsten Persönlichkeiten in ihrer Geschichte des Balletts verloren hat. Als Initiatorin der Heinz-Bosl-Stiftung, Erneuerin professioneller Tanzausbildung in München und als Gründungsdirektorin des Bayerischen Staatsballetts ging sie in die Annalen ein. Wen wundert es da, dass bei solch einer Erfolgsgeschichte gern in Superlativen von der ehemaligen Tänzerin, Pädagogin und Visionärin gesprochen wird.

Musik

Der Riese unter den Klavierspielern: Beethoven und sein Klavierkonzert

»Ein Jahr nach dem Erscheinen der Zauberflöte«, heißt es in einem Beitrag des Komponisten und Musikschriftstellers Ignaz Franz von Mosel in der Allgemeinen Wiener Musik-Zeitung, »ging über Wien am musicalischen Horizonte ein Stern erster Größe auf.

Essay

Die Entstehung einer neuen Kreation. Eine Reise.

Als Peter Leung im Januar diesen Jahres nach München kam, um mit dem Bayerischen Junior Ballett München ein neues Stück aus dem Nichts zu kreieren, ahnten die jungen Tänzerinnen und Tänzern wohl kaum, dass es eine Reise werden würde, die sie in ihrem ganzen Wesen fordern sollte. Eine Reise, die sie an ihre Grenzen und darüber hinaus führen würde.

Interview

Gemeinsam ein Kunstwerk erschaffen – Ivan Liška und Allan Bergius im Gespräch

Zum vierzigjährigen Jubiläum der Heinz-Bosl-Stiftung fand im Jahr 2018 die erste Zusammenarbeit zwischen dem Bayerischen Junior Ballett München und dem Jugendorchester ATTACCA statt. Zur Frühlings-Matineen 2022 begleitet ATTACCA mit »Appalachian Spring« von Aaron Copland das Bayerische Junior Ballett München zum zweiten Mal.

Essay

Immer einen Schritt voraus

Sie war ein Kriegskind, Jahrgang 1939. Der Winter 1940 ging als der härteste aller Zeiten in die Annalen der Stadt ein. Als Konstanze Herzfeld, geboren an einem 2. Januar in Berlin, eineinhalb Jahre alt war, fielen die ersten Bomben.

Porträt

Ist Boxen ein Tanz?

München feiert dieses Jahr das 50. Jubiläum der Olympischen Spiele München 1972 - Festival des Spiels, des Sports und der Kunst. Und die Heinz-Bosl-Stiftung ist dabei! Gemeinsam mit Tänzerinnen und Tänzern des Gärtnerplatz Theater und der Choreografin Jasmine Ellis schaffen wir etwas Neues: Ballett trifft auf Boxkunst. Die namhafte Choreografin Jasmine Ellis der Münchner Freien Szene ist auch unserem Publikum bereits aus der letzten Frühlings-Matinee 2022 bekannt. Ist Boxen ein Tanz? Die Parallelen von körperlicher Spitzenleistung in Verbindung mit räumlicher und künstlerischer Präzision unübersehbar. Kampfkunst und Tanz gehören zu den ältesten Ausdrücken kulturellen Handelns. Sie sind Kunstformen, die stark integrativ arbeiten und Menschen verschiedenster Nationalität und Kultur miteinander verbinden. Sie teilen Inhalte wie Rhythmus, Vertrauen, Respekt oder Durchhaltevermögen. Im Boxen und im Tanz treten Künstlerinnen und Künstler der Präzision und Körperbeherrschung an. Beide erreichen den Gipfel des menschlichen Könnens und sind darin geschult, in Sekundenbruchteilen Entscheidungen der Wahrnehmung und Reaktion zu treffen. Die Brutalität des Balletts wird oft übersehen und die Anmut des Boxens entgeht vielen. Zusammen können sich beide Disziplinen gegenseitig neu gestalten. Ein Projekt im Rahmen des 50. Jubiläums der Olympischen Spiele München 1972 - Festival des Spiels, des Sports und der Kunst. Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München.

Interview

Ivan Liška - ein Leben mit dem Triadischen Ballett

Es ist das bekannteste unbekannte Bühnenwerk des 20. Jahrhunderts: »Das Triadische Ballett« des Bauhaus-Künstlers Oskar Schlemmer. Das 1922 in Stuttgart uraufgeführte Werk erlangte erst mit Gerhard Bohners aufwendiger Rekonstruktion von 1977 zur neu komponierten Musik von Hans-Joachim Hespos Weltruhm. Nach dem Tode von Bohner übernahmen Ivan Liška und seine Frau Colleen Scott - einst Solisten in Bohners Fassung - »Das Triadische Ballett« und setzen seitdem dessen Erfolgsgeschichte fort.

Essay

Jung unter Jungen: Ivan Liška und das Bayerische Junior Ballett München

Von Berlin aus gesehen, ist Bayern ein gesegnetes Land. Zumindest jenseits politischer Stammtische. Die Landschaft ist göttlich, die Städte sind schön, Tradition wird groß geschrieben, Innovation mit Volldampf betrieben. Das zieht natürlich auch Künstler an, die hier Gelegenheit (samt Geld und Gönnern) finden, das umzusetzen, wovon sie träumen. Ein solcher Freigeist ist Ivan Liška.

Essay

Kinder im Fokus: Die Jungstudierenden der Münchner Ballett-Akademie

Vorhang auf! – heißt es bei den Herbst-Matineen endlich auch wieder für die Jungstudierenden der Münchner Ballett-Akademie, die sich heute, nach zweijähriger coronabedingter Bühnenabstinenz, stolz an der Seite der Tänzerinnen und Tänzer des Bayerischen Junior Balletts München im Nationaltheater präsentieren. Eine Vorstellung der Junioren sozusagen, der großen und ganz kleinen.

Musik

Maskenspiele der Vergänglichkeit: Jiří Kyliáns »Un Ballo« nach der Musik von Maurice Ravel

»Ich habe nie die Notwendigkeit verspürt, meine ästhetischen Grundsätze zu formulieren, weder für andere noch für mich«, bekannte Maurice Ravel in den Lettres, die 1956 posthum in der Revue de Musicologique veröffentlicht wurden.

Ballett und Wildnis

Pas de deux mit Bergahorn

„Bitte weniger Ästhetik und mehr Natürlichkeit.“ Die Zurufe der Choreografin Martina La Ragione an die Tänzer und Tänzerinnen ließen die Handvoll Zuschauer, die sich beim „Forest-Rehersal“, den Waldproben, eingefunden hatten, ahnen, wohin die Entwicklung gehen würde. Auch: „Bitte wieder die Linien aufbrechen.“ Die Künstler des Bayerischen Junior Balletts München wussten sofort, was mit „Linien aufbrechen“ gemeint war.

Musik

Pioniere in Pennsylvania: Coplands Ballett »Appalachian Spring«

Aaron Copland ging als populärer Schöpfer eines unverwechselbar »amerikanischen« Klangidioms in die Musikgeschichte ein. Bis heute nehmen die »Filmscores« unzähliger US-Blockbuster auf seine Werke Bezug – spätestens, wenn die »Stars and Stripes« der amerikanischen Flagge im Kamera-Ausschnitt zu sehen sind.

Interview

Tierische Instinkte und Operationen am offenen Herzen: Lior Tavori im Gespräch

In der Vorbereitungsphase seiner neuen Kreation für die diesjährigen Herbstmatineen spricht der Choreograf Lior Tavori mit Terence Kohler über seine Wurzeln im israelischen Volkstanz, über tierische Improvisationen im Studio und über die Ehrlichkeit des tanzenden Körpers.

Essay

UnHeaven – Dem Prozess vertrauen

Federn. Weiße Federn auf dem Bühnenboden. Weiße Federn in der Luft – aufgewirbelt durch die Bewegungen der Tänzerinnen und Tänzer. Federn-Straßen und Federn-Kreise. «UnHeaven» von Martina La Ragione besticht durch ein Meer aus Federn als Bühnenbild.

Interview

Von der Kunst der Vielfalt: Drei Frauen. Ein Gespräch

Deike Wilhelm: Seit 2012 begleite ich die jungen Tänzerinnen und Tänzer des Bayerischen Junior Ballett München als Inspizientin auf allen Gastspielen. Ich bin für den Ablauf der Vorstellungen hinter der Bühne verantwortlich. Vor und während der Vorstellung rufe ich alle Beteiligten – Künstler und Kollegen der Technik – rechtzeitig zu ihren Einsätzen, gebe alle Musik- und Lichteinsätze, sage Vorhänge und Bühnen-Verwandlungen an. Es ist ein Wirken zwischen Kunst und Technik, das besonders erfüllend ist, wenn ich den Fluß der Vorstellung fühle und durch mein eigenes Zeitgefühl mit gestalte. Da ich die neuen Kreationen meist als fertige Werke kennen lerne, interessiert mich der Blick hinter die Kulissen und ganz besonders die Sichtweise der Choreografinnen und Choreografen. Ich hatte die Gelegenheit mit den Choreografinnen der neuen Stücke zu sprechen. Das Gespräch mit Caroline Finn führte ich per Video-Skype. Mit Maria Barrios konnte ich in München persönlich sprechen.

Essay

Warum wir Tanz lieben

Wir müssen verzichten. Auf Kunst, Kultur und den Tanz. Wochenlang sind die Theater schon geschlossen. Es ist ein herber Einschnitt für alle Kulturschaffenden und Kultur-Liebhaber. Finanziell, geistig und seelisch. Warum benötigen wir kulturellen Input? Warum brauchen wir unsere Theater?

Interview

Wenn der Anfang fließt: Die außergewöhnliche TANZLAND-Kooperation

Drei Spielzeiten lang verband das Bayerische Junior Ballett München (BJBM) eine enge Kooperation mit der Stadt Villingen-Schwenningen. Die Company war zwischen Frühjahr 2018 und Herbst 2020 mit insgesamt vier Produktionen zu Gast. Darüber hinaus fanden zahlreiche Workshops und gemeinsame Projekte statt. Diese enge Kooperation war eines von insgesamt dreizehn TANZLAND Projekten in Deutschland, die zum Ziel hatten, zeitgenössischen Tanz auch einem Publikum fernab der Metropolen in Deutschland zugänglich zu machen. Der TANZLAND-Fonds für Gastspielkooperationen ist eine Initiative der Kulturstiftung des Bundes in der Projektträgerschaft des Dachverbands Tanz Deutschland e.V. und fördert Kooperationen zwischen einem Theater ohne eigenes Ensemble (INTHEGA-Häuser) und einem festen Tanz-Ensemble.

Essay

Wenn junge Künstler nach dem Licht suchen

Wie ein Funke springt die jugendliche Frische und Freude im Nationaltheater von der Bühne in den Zuschauerraum. Berührend sind die jungen Tänzerinnen und Tänzer, die ihr Talent mit uns teilen.

Porträt

Über sich selbst hinaus transformieren

Xin Pen Wangs Stück »Im Wald« von 2019, das für sieben Männer der Company geschaffen wurde, verwendet die Musik »Vajrayӑna« der Komponistin Camille Pépin. Pépin erforscht in ihrem Werk Konzepte der östlichen Philosophie und Metaphysik. Im Vorfeld der Digitalen Spielzeit 2021 der Heinz-Bosl-Stiftung erläutern die ehemaligen Ensemblemitglieder Joaquin Angelucci und Arnau Redorta ihre persönliche Interpretation des choreografischen Textes.

Essay

Wir sind Tanz

Tanzen verbindet. Tanz ist Kommunikation. Tanz ist Berührung. Tanz ist Gemeinschaft. Nach zwei Jahren Pandemie – nach Abstandsgeboten und Social Distancing – ist unsere Sehnsucht nach Begegnung, nach Gemeinschaft, nach Berührung groß. Wir sind soziale Wesen, wir brauchen einander, wir brauchen Gesellschaft und Räume, in denen wir uns begegnen können. Solch ein Raum ist das Theater.

Porträt

Wenn Choreografie mit der Musik verschmilzt

Shirley Esseboom, Répétiteurin von Jiří Kyliáns Balletten, kam 2022 wieder nach München, um im Vorfeld der Frühlings-Matineen der Heinz-Bosl-Stiftung mit Tänzern des Bayerischen Junior Ballett München an »Un Ballo« zu arbeiten. In diesem Video spricht sie über Kyliáns Werk und die darin enthaltenen Herausforderungen für junge Tänzer, die direkt aus den Ballett-Akademien kommen.

Essay

Wir sprechen keine Worte – aber viele Sprachen!

Die Studierenden der Münchner Ballett-Akademie lernen ebenfalls von Kindesbeinen an mit ihrem Körper und der Schönheit ihrer Bewegungen parallelisiert zur Musik zu sprechen; doch außerhalb des Ballettsaals haben sie auch verbal einiges zu sagen – und zwar in vielen Sprachen!

Porträt

Wenn Requisiten zur Herausforderung werden

In »Petite Corde« - Marek Svobodniks Hommage an den Meisterchoreografen Jiří Kylián – bewegen sich Tänzer auf Rollschuhen, wirbeln Torero-Umhänge und jonglieren Martini-Gläser mit Champagnerflaschen. Als Einstieg in die Digitalen Spielzeit 2021 der Heinz-Bosl-Stiftung berichten die ehemaligen Ensemblemitglieder Benedetta Musso und Lucas Praetorius von den Herausforderungen des Tanzens mit Requisiten.

Essay

Worauf man als Erstes blickt: Kunstkörper – Körperkunst

Überraschend drastisch formuliert Tanzreformer Noverre, den die Tanzgeschichte vornehmlich als Wegbereiter des Tanzdramas – des ballet d’action – verehrt, hier seine Überzeugung, dass vom professionellen Tänzer ein absolutes Körperideal gefordert werde. Eines, das bei Nicht-Erfüllung zum Ausschluss dieses Berufes führt, da der Körper „das Erste sei, worauf man zu sehen habe.“

Porträt

„Habt keine Angst, hässlich zu sein!“

Die gefeierte britische Choreografin Caroline Finn choreografierte für die Herbst-Matineen 2019 „When she knew“. Hier spricht sie über ihr Werk und die Bedeutung der körperlichen Authentizität, die aus der Verletzlichkeit des Menschseins entsteht. Zur eindringlich schönen Musik von Jordi Savalls Interpretationen von Renaissancemusik und einer Arie für Countertenor von Antonio Vivaldi, entstand dieses Porträt 2021 als Einstieg in die Digitale Spielzeit der Heinz-Bosl-Stiftung.

Ballettsaal

Schnelle Beinarbeit und ein großzügiger Oberkörper

Mit »Allegro Brillante« kehrt Balanchine zu seinen Wurzeln zurück: Es ist eine Hommage an seine Ausbildung an der Kaiserlichen Ballettschule in St. Petersburg und die Zeit beim Mariinski-Ballett. Balanchines Meisterwerk wurde 2012 in das Repertoire des Bayerischen Junior Ballett München aufgenommen und ist seitdem zur Visitenkarte für die verschiedenen Generationen von Ensemblemitgliedern geworden. Im Vorfeld der Herbst-Matineen 2022 arbeiten Tänzer des Bayerischen Junior Ballett München mit Ballettmeister Olivier Vercoutère an der Verfeinerung der choreografischen und stilistischen Qualitäten von Balanchines Werk.

Porträt

Ein Tag im Leben der Junioren

Das ehemalige Ensemblemitglied Phoebe Schembri beschreibt hier, wie ihr Tagesablauf beim Bayerischen Junior Ballett München aussieht: vom Aufwachen im Wohnheim der Heinz-Bosl-Stiftung bis zum täglichen Training und den Proben. Ursprünglich für unsere digitale Spielzeit 2020 gedreht, ist Phoebe heute Mitglied des Bayerischen Staatsballetts.

Ballettsaal

Ein Ensemblestück, das die Talente des Ensembles präsentiert

Nach dem Erfolg seiner Kreation »Stimmenstrahl Trio« aus dem Jahr 2018 kehrte Maged Mohamed 2022 zurück, um Aaron Coplands berühmte Ballettmusik »Appalachian Spring« neu zu interpretieren. Mit seinen akzentuierten Tänzen und idyllischen Einlagen, die in nächtlichen Schlummer münden, ist »Appalachian Spring« eine inspirierende musikalische Ausgangslage, um die Vielfalt der aktuellen Generation der Junior Company zu präsentieren.

Porträt

Backstage bei den Bosl-Matineen

In den vergangenen Jahren haben wir unsere Bosl-Matineen von der talentierten Videofilmerin Anne Gryczka von Rue Nouvelle dokumentieren lassen, um das emotionale Erleben der Studenten der Ballettakademie der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst und der Ensemblemitglieder des Bayerischen Junior Balletts München festzuhalten. In diesem Portrait erzählen die ehemaligen BJBM-Mitglieder Lotte James und Severin Brunhuber von ihren persönlichen Erfahrungen und davon, wie es sich anfühlt, auf der großen Bühne aufzutreten und von den Herausforderungen, die mit den Vorbereitungen verbunden sind. Die Bosl-Matineen dienen dazu, unseren Tänzern die dringend benötigte Bühnenerfahrung in ihrer beruflichen Entwicklung als junge Künstler zu ermöglichen. Heute ist Lotte James Mitglied des Balletts am Rhein Düsseldorf/Duisburg und Severin Brunhuber tanzt beim Bayerischen Staatsballett.

Porträt

Tanzen unter den Sternen: Brunnenhof Open Air

Wenn die Sonne am Horizont untergeht, geht das Bühnenlicht mit voller Kraft an. Zwei Jahre in Folge trat das Bayerische Junior Ballett München im Rahmen des Brunnenhof Open Air Festivals auf. Ivan Liška, der künstlerische Leiter des BJBM, wählte dabei jedes Mal Perlen unseres Repertoires aus, die das Publikum mit der jugendlichen Kraft zu fesseln vermögen, die von der Bühne ausgeht.

Porträt

Beethovens Geheimnis für die Bühne interpretiert

Der renommierte Tanzfilmregisseur Benedict Mirow sprach 2020 mit Jörg Mannes über dessen Kreation »Unsterbliche Geliebte«. Mannes Ballett zu Beethovens 4. Klavierkonzert, das ursprünglich als Teil der weltweiten Feierlichkeiten zu Beethoven 250 aufgeführt werden sollte, wurde nach wiederholten Absagen aufgrund von Theaterschließungen während der Pandemie erstmals im Rahmen der Livestream-Reihe „Montagsstücke“ 2021 der Bayerischen Staatsoper aufgeführt.

Porträt

Rhythmus und aufgepeppte Grooves

»The New 45« - fünf Jahre hintereinander aufgeführt – wurde schnell zum Publikumsliebling und bot Generationen von Tänzern die Möglichkeit, die spielerischen Nuancen der Bewegung mit ihrer spezifischen Individualität als Tänzer zu verweben. Im Vorfeld der Digitalen Spielzeit 2021 der Heinz-Bosl-Stiftung berichtet Lotte James, ehemaliges Ensemblemitglied, von ihren Erfahrungen mit dem Erlernen und dem Tanzen von Richard Siegals Ballett.

Porträt

Geschichten von Emanzipation: 10 Jahre Junioren

Um das 10-jährige Jubiläum des Bayerischen Junior Ballett München im Jahr 2020 zu feiern, haben wir die talentierten jungen Videofilmer von Rue Nouvelle & Studio CNP damit beauftragt, quer durch Europa zu reisen, um Porträts von einigen unserer ehemaligen Ensemblemitglieder zu drehen. Die Einschränkungen von Covid-19 bedeuteten jedoch, dass das Team nicht mehr reisen konnte und gezwungen war, die Idee zu überdenken. Daraus entwickelte sich ein Konzept, bei dem sich die Tänzer selbst filmten. Es wurde ein detaillierter Plan erstellt und das Team verschickte zwei Video-Kits mit Ausrüstung und einer Gebrauchsanweisung. Diese Kits reisten von einer Stadt zur nächsten. Dabei wurden alle Szenen innerhalb eines Monats gedreht. Sie verbanden die einzigartigen Persönlichkeiten der Tänzer über verschiedene Orte und Szenarien hinweg. Die Tänzer filmten sich dabei, wie sie durch improvisierte Bewegungen auf eine Reihe von Fragen antworteten. Daraus entstand ein Film, der ausdrückt, welche Rolle der Tanz heute in ihrem Leben spielt.