In den letzten Jahren hat Jan Broeckx, Institutsleiter der Ballettakademie der Hochschule für Musik und Theater München, regelmäßig die Lehrerin und Bournonville-Spezialistin Dinna Bjørn eingeladen, um den Studierenden den Stil des berühmten dänischen Choreografen August Bournonville nahezubringen. Diese Technik, bei der der Oberkörper fast ruhig bleibt, während die Füße flink und schwungvoll arbeiten, hat es den Studierenden ermöglicht, eine Reihe von choreografischen Suiten zu erlernen, die in den letzten Jahren auf unseren Bosl-Matinéen zu sehen waren.

Nach »Napoli«, »La Ventana« und »Le Conservatoire«, hat Dinna Bjørns nun Divertissements aus »Ein Volksmärchen« einstudiert. Es ist ein Zusammenschnitt der beliebtesten reinen Tanzsequenzen des Balletts und zeigt die Leichtigkeit und Lebensfreude, die so typisch für Bournonville ist. Als abendfüllendes Ballett wird »Ein Volksmärchen« außerhalb Dänemarks nur selten aufgeführt. In der folkloristischen Geschichte geht es um einen Wechselbalg, der unter Trollen und Elfen lebt.

Uraufführung am 20. März 1854 beim Königlich Dänischen Ballett in Kopenhagen, Dänemark