Wir wissen, dass Ludwig van Beethoven geheimnisvolle Briefe an eine „unsterbliche Geliebte“ schrieb, deren Identität bis heute ein Rätsel ist. War es ein Dreiecksverhältnis, eine heimliche Liaison? Und wenn ja, mit wem? Gab es ein uneheliches Kind oder gar einen Sorgerechtsstreit? Oder gibt es überhaupt eine rationale Erklärung? Die Literatur zum Thema bietet viele Interpretationsversuche, bisher ohne eindeutiges Ergebnis.

Für den Choreografen Jörg Mannes oszilliert die Figur der „unsterblichen Geliebten“ zwischen absoluter Hingabe und verzweifeltem Rückzug. Sie repräsentiert ein unerreichbares Ideal, das Beethoven nie mit der Realität vereinbaren konnte. Das eigens für das Bayerische Junior Ballett München geschaffene Ballett »Unsterbliche Geliebte« zu Beethovens 4. Klavierkonzert thematisiert die geheimnisvolle Dreiecksbeziehung zwischen Beethoven, seiner Geliebten und ihrem adeligen Gatten. Bei Mannes kristallisieren sich die Figuren aus der musikalischen Struktur heraus und lösen sich immer wieder darin auf. Das Ballett spürt so realen und imaginären Traumata nach.

ÜBER JÖRG MANNES
Jörg Mannes begann seine Tanzausbildung an der Ballettschule der Wiener Staatsoper und schloss sie in Monte Carlo, London und New York ab. Als Ensemblemitglied des Wiener Staatsballetts erhielt er ein Rudolf-Nurejew-Stipendium, das ihm einen sechsmonatigen Tanzaufenthalt an der Opéra de Paris ermöglichte. Drei Jahre später wurde er als Solist bei Heinz Spoeli an der Deutschen Oper am Rhein engagiert. In dieser Zeit begann Mannes zu choreografieren, was dazu führte, dass er die künstlerische Leitung der Ballettcompanys am Stadttheater Bremerhaven, am Landestheater Linz und an der Staatsoper Hannover übernahm. Neben der Kreation von Produktionen für internationale Kompanien ist er ab der Spielzeit 2022/23 Ballettdirektor des Theaters Magdeburg.

Uraufführung am 1. Februar 2020 im Rahmen der Reihe Montagsstücke in der Bayerischen Staatsoper